Oft wird das Thema interkulturelle Kompetenz als nettes „nice to have“ abgetan, das man seinen Mitarbeitern als Schulung anbietet, um auf der Welle der Integration mitzuschwimmen. Das Bewusstsein für dieses Thema muss aber unbedingt geschärft werden.
Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung in internationalem Umfeld kenne ich sowohl die persönlichen, als auch die beruflichen Probleme, die auftreten können, wenn man sich der Thematik nicht bewusst ist, oder diese nicht ernst genug nimmt.
Den meisten Fachkräften, die nach Deutschland kommen ist zwar bewusst, dass es anfangs im neuen Land nicht leicht werden wird aufgrund von offensichtlich anerkannten Barrieren wie Sprache und fehlender Freunde und Familie. Den allermeisten (insbesondere den Arbeitgebern) ist aber nicht klar, dass der Weg in eine neue Kultur und vor allem die Eingliederung in diese eine der größten Herausforderungen darstellt.
Mit diesem Beitrag möchte ich keine Probleme in den Vordergrund stellen, sondern lediglich auf die Wichtigkeit aufmerksam machen diesen Akklimatisierungsprozess ernst zu nehmen, um zu vermeiden, dass gerade eingelernte Fachkräfte aus dem Ausland wieder zurück in ihr Ursprungsland gehen, weil sie es nicht schaffen mit der neuen Kultur klar zu kommen. Dieser Artikel kann natürlich kein fundiertes interkulturelles Training, oder einen Welcome Service ersetzen, er kann aber Punkte aufzeigen, die einen Schritt in die richtige Richtung aufweisen. Deshalb hier 5 Punkte wie Sie als Arbeitgeber ihrem Mitarbeiter aus dem Ausland helfen können gut in Deutschland zu starten:
Wenn man vor Augen geführt bekommt was alles so schön und gut in Deutschland ist, hilft das schon mal eine gute Grundeinstellung gegenüber unserem Land zu bekommen.
Es sollten auch deutsche Kollegen dabei sein. Nachweislich weisen Mitarbeiter aus dem Ausland einen niedrigeren Stresslevel auf, wenn sie viel Kontakt zu den Menschen der neuen Kultur haben. Auch internationale Kollegen, die schon länger im Land leben, können helfen das neue Land zu verstehen und sich hier zurecht zu finden.
Stellen Sie beispielsweise Vereine vor, die sich an die Altersgruppen der Kinder richten. Eine Zusammenfassung kultureller Freizeitangebote ist auch immer eine gute Idee. Idealerweise geben Sie auch Vorschläge für Deutschkurse, oder für Tandempartner. Auf diesen Seiten finden Sie hilfreiche Angebote im Raum Nürnberg: https://www.post-sv.de/index.php/kursangebot und https://bz.nuernberg.de/.
Wenn diese Suche für Sie zu zeitintensiv ist, kann ich Ihnen gerne meine Dienste und Erfahrungen zur Verfügung stellen und Ihnen eine personalisierte Broschüre erstellen.
Es sind manchmal kleine Dinge, die auch in vermeintlich ähnlichen Kulturen im Geschäftsumfeld anders funktionieren, die den Arbeitsalltag aber durchaus erschweren können. Ein kleine Beispiel: in Mexiko gibt in der Regel der Geschäftsführer die Entscheidung im Meeting, oder auch abends beim Geschäftsessen vor und danach wird ohne Diskussion gehandelt. In Deutschland ist oft eine offene Diskussion im Meeting Raum erwünscht in der auch Risiken aufgezeigt werden dürfen. Die Hierarchie ist flacher. Idealerweise nutzen Sie das Angebot eines interkulturellen Trainers, um sich einen Überblick zu verschaffen, der zu einer reibungsloseren Kommunikation führen wird. Auch für Ihren neuen Mitarbeiter ist ein solches Training Gold wert.
Gerade für Kollegen aus dem Ausland ist es schwierig schnell Kontakte zu knüpfen. Es ist aber ein schönes Gefühl, wenn der Arbeitgeber durch Interesse an dem neuen Mitarbeiter und seiner Kultur auch seine Wertschätzung ausdrückt. Des Weiteren ist es für den ausländischen Mitarbeiter hilfreich ein kurzes Briefing zum deutschen Arbeitsalltag zu erhalten, um Missverständnisse zu vermeiden. Demonstrieren Sie ihm damit: wir sind froh, dass Sie bei uns sind und hoffen auf eine langfristige Zusammenarbeit.